Happy End

Geduld

Geduld ist eine Tugend.

Naiv

Als ich das Album „Happy End“ schrieb, war ich so naiv zu glauben, dass ich damit an einem Ziel angekommen wäre, welches genau so wie es war perfekt und vollendet sein konnte. Ich dachte, das einzige was ich jetzt noch zu tun hätte, wäre auf den letzten Song in diesem Album hinzuarbeiten.

Ich finde heute noch, dass es ein schöner Gedanke war, mit einem „Happy End“ abzuschließen, um in einem dauerhaften Gefühl der Glückseligkeit verweilen zu können.

Unaufhaltsam

Doch dieses perfekte Ende existierte nur in meiner Fantasie. Und der Zweifel daran, nur mit diesen Songs in einer derart gefühlskalten Welt etwas erreichen zu können, trieb mich unaufhaltsam weiter Richtung Chaos.

Ich wollte, dass Schluss ist, doch das war es nicht. Die Texte flossen immer weiter aus mir heraus und ohne die rosarote Brille schlich sich immer mehr der Zweifel bei mir ein, bis ich irgendwann das Gefühl hatte gegen die Stromrichtung des ganzen Universums handeln zu müssen, um von dort aus nochmal zurück in Richtung „Happy End“ zu gelangen.

Chaos

Mit einer immer größer werdenden Mammutaufgabe vor mir, versuchte mein Verstand kontinuierlich und durch meinen damaligen Cannabis-Konsum befeuert noch schneller zu einer Lösung des Problems zu gelangen. Irgendwann klappte mein Verstand unter der Last zusammen – zu viele offene Enden hatten sich aufgetan und breiteten sich als absolutes Chaos vor mir aus, während ich mich an einen von Metaphern und Hypothesentests getriebenen roten Faden klammerte.

Schicksal

Hätte sich damals nicht das unterdrückte Chaos derart in mir ausgebreitet, wäre ich heute wahrscheinlich wieder in meinem alten Leben, hätte keinen dieser Gedanken je niedergeschrieben, und vermutlich meine Leidenschaft für die Musik dank der wiederkehrenden Misserfolge längst an den Nagel gehängt.

Für mich brauchte es erst das vor mir ausgebreitete Chaos, damit ich beginnen konnte, alle meine Gedanken Schritt für Schritt bis ins letzte Detail neu zu sortieren. Und es blieb mir auch nichts anderes übrig, als in iterativen Schleifen jedes lose Ende wieder und wieder zu analysieren, bis sich für mich ein Sinn ergab.

Und mit jedem Stückchen Ordnung, das ich mir selbst in diesem weiterhin anhaltenden Prozess schaffe, fällt es mir leichter den nächsten Gedanken einzuordnen und auf immer tiefere Ebenen meines Verstandes zuzugreifen.

Weitere Tagebucheinträge
Alle Einträge
DRDA
DTMDT
Tipps & Tricks
Mayday
Rosenblüten
Rosa Wolken
Load More