Eine Sache mit der ich mir schwer tue, ist es Komplimente anzunehmen.

Es mag auch nur eine gesellschaftliche Floskel sein, aber ich kann es nicht leiden, wenn jemand sich das Recht herausnimmt, in meinem Namen stolz auf eine Sache zu sein, die ich mir hart erarbeitet habe. Ich bin selbst stolz auf mich und das Ergebnis meiner Leistung ist nur das was ich dafür im Sinne der Gerechtigkeit verdiene – was hast du dazu beigetragen?

Andererseits bin ich im zwischenmenschlichen Kontext häufig ein unsicherer Mensch. Zumindest war ich das als Kind und Jugendlicher und habe mich damit selbst nie wohl gefühlt. Ich glaube Menschen nicht, wenn sie etwas nettes zu mir sagen. Ich bin zu selbstkritisch, als dass ich mich selbst in den Komplimenten, die nicht meine Leistungen betreffen, wiederfinden würde. Ich achte auf meine Makel und ärgere mich über jeden kleinen Fehler. Zudem haben die Leute in der Regel Hintergedanken – frei nach dem Motto „Erst was nettes sagen und dann mit einer Forderung durch die Tür kommen“. Mit welcher Intention also tut die Person das?