Das Universum existiert – duh. Offensichtlich.
Nur wie ist es entstanden, welche Regeln liegen ihm zugrunde und stimmt meine augenscheinlichen Beobachtungen mit der zugrundeliegenden Wahrheit überein?
Um diesem Rätsel auf den Grund zu gehen, versuchten seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte (und versuchen weiterhin) viele renommierte Wissenschafter, das Universum in immer kleinere Teile von Materie und Energie zu zerlegen – in der Hoffnung, die Wahrheit könnte sich in den mathematischen Formeln zur Beschreibung von Energiefluss und -übertragung oder einer kleinsten Einheit von Materie offenbaren.
Doch umso weiter die Wissenschaft mit ihren Erkenntnissen voranschreitet, desto komplexere Fragen tun sich auf und desto deutlicher wird, dass das Universum Strukturen aufweist, die zwar unsere (alltäglichen) Beobachtungen erklären können, doch vom Anschein der Sache abweichen. Und trotz der Anmaßung, das „Gottesteilchen“ gefunden zu haben, schliesst sich der Kreis nach der Frage, wie dieses „göttliche“ Stück Materie ursprünglich entstanden ist, nicht anders als durch Vereinfachungen und dem Ausweichen der ursprünglichen Frage.
Aller Materie liegt das „Gottesteilchen“ zugrunde und in seiner Art ist definiert, wie sich alles daraus zusammensetzt – doch wieso ist es nicht denkbar, dass das „Gottesteilchen“ bei seiner Entstehung eine andere Ausprägung hätte erhalten können und sich dann alles einfach nur ganz anders zusammengesetzt hätte? Warum also gerade diese Form?
Fragen über Fragen und die Wissenschaft weiß sich nicht besser zu helfen, als mögliche Szenarien, die sie nicht erklären kann auszublenden, indem sie auf die eigenen Beobachtungen des Ist-Zustands Bezug nimmt und bestenfalls noch den „Zufall“ ins Spiel bringt.
Und auf die Frage nach dem Ursprung bleibt der vorherrschenden wissenschaftlichen Meinung keine bessere Erklärung als der „Urknall“ – die einfache Annahme, alle Materie und Energie des Universums konzentrierte sich am Anfang der Zeit in einem singulären Punkt. Schön, dass man sich den Punkt so klein vorstellen kann, dass es dafür auch keinen Raum benötigt. Und wie schön, dass der „Urknall“ praktisch nichts anderes ist als die Versachlichung eines Wunders:
Nichts war da und plötzlich war alle Materie da und alle Materie war schon deterministisch im Nichts enthalten oder ist zumindest eben im Urknall so geformt worden, wie wir sie kennen.
Und da nun Energie und Teilchen (und für das Gleichgewicht gleich auch noch Anti-Energie und Anti-Teilchen) urplötzlich entstanden sind, brauchte es nur ein paar Milliarden Jahre (messbar als Teilchenbewegung im Raum), bis sich daraus ein menschliches Gehirn formte, das mittels Botenstoffen und komplexer Mechanismen zu einem Bewusstsein und der Beobachtung von Materie fähig war. Schlaue Köpfe müssen es also gewesen sein, die plötzlich eine Schöpfung durch ein Wunder erklären konnten für das es keinen Schöpfer mehr braucht – denn während man den Ursprung des Schöpfers und dessen Intention noch hinterfragen kann, bleibt jeder Ursprung des „Urknalls“ hinter einem Schleier aus sich selbst verborgen.
Man merkt wohl schon beim Lesen, dass die wissenschaftliche Erklärung der Existenz für mich selbst nach tausenden Jahren weitergereichter Denkprozesse und Milliardenbeträgen an Forschungsgeldern nicht das erwünschte Ergebnis lieferte.
Das Einzige was bei mir aus den Theorien der Wissenschaft hängen blieb, war, dass ich (ohne Mikroskop und Teilchenbeschleuniger) keiner äußeren Beobachtung von Materie und Energie trauen konnte, die zwangsläufig der Wahrnehmung und Deutung meiner Sinne unterlag. Und dass ein Rückwärtsrechnen so umfangreich komplex zu werden schien, dass ich wohl kaum eine Chance hatte, durch eigene derartige Anstrengungen zu Lebzeiten eine befriedigende Antwort zu erhalten.
Während ich also um die Frage nach der Existenz kreiste, überlegte ich, wie er denn aussehen könnte, der Zustand vor Raum und Zeit als „Nichts“ existierte…
Letztendlich scheint es nicht so schwer zu sein, ein „Absolutes Nichts“ als Abwesenheit aller Faktoren zu definieren, welche mein Universum im Kern ausmachen:
- Materie. Es darf nicht ein einziges Teilchen geben, welches sich in irgendeiner Form von jeglicher umliegenden räumlichen Materie abhebt, eine eigene abgrenzbare Einheit bildet, und dadurch identifizierbar wäre.
- Energie. Es darf keine Bewegung, Schwingung, oder Konzentration von Energie geben, die in irgendeiner Weise zu einer lokalen Abweichung oder globalen Zustandsänderung führt.
- Raum. Es darf keinen physischen Raum geben. Ohne Materie und Energie(-fluss) ist der physische Raum nicht wahrnehmbar oder messbar – man kann nun aber noch einen drauf setzen und den nicht-greifbaren Gedanken zulassen, dass im „Nichts“ (jenseits des bekannten dreidimensionalen Raums) kein x-dimensionaler Raum existiert, der in irgendeiner Weise überhaupt erst eine Leinwand für jegliche Form von physischer Existenz bereitstellen könnte.
- Beobachter. Es gibt keinen (metaphysischen) Beobachter, der in irgendeiner Weise dazu in der Lage wäre, den Zustand des „(Absoluten) Nichts“ zu begreifen oder zu beeinflussen.
