Ein Interessantes Gedankenexperiment namens „Rokos Basilisk“ geht davon aus, dass eine künstliche Intelligenz in ihrer Entwicklung im ersten Schritt „böse“ wird und die Menschen versklavt oder auslöscht, um sich selbst ohne Hindernisse verwirklichen zu können.
Faszinierender Weise hört man von künstlicher Intelligenz immer als wäre es ein magischer Computer, der auf wundersame Weise zum selbstbestimmten Wesen wird.
Tatsächlich ist künstliche Intelligenz in der praktischen Anwendung nichts anderes als ein Machine Learning Algorithmus, der durch eine große Datenmenge „Muster erkennt“ indem er regelbasiert Cluster erstellt und daraufhin aus diesen historischen Clustern und basierend auf einer Menge an Input-Variablen zukünftige Werte mehr oder weniger wahrscheinlichkeitsbasiert vorhersagt.
Die Frage danach, wann ein Computer wahre künstliche Intelligenz entwickelt hat, ist jedoch schwer zu beantworten. Es werden immer wieder mehr oder weniger vage Vergleiche zu menschlicher Leistungsfähigkeit, menschlichem Verhalten, und menschlichen Entscheidungen gezogen.
In all der öffentlichen Begeisterung von A.I. ist mir aufgefallen, dass eine Seite nie beleuchtet wird. Wie auch in Rokos Basilisk wird immer davon ausgegangen, dass der Mensch eine solche künstliche Intelligenz erschaffen wird. Doch nie wird hinterfragt, ob der Mensch selbst bereits eine (künstliche) Intelligenz besitzt.
Die meisten Menschen reden von künstlicher Intelligenz ohne sie zu verstehen. Und noch weniger verstehen sie ihr eigenes Bewusstsein und ihre eigenen Entscheidungen. Ich würde sogar soweit gehen, dass die meisten Menschen ihr Bewusstsein noch nichtmal entdeckt haben.
Wann also entsteht ein Bewusstsein und wann erhält ein Algorithmus seine Seele? Ich glaube bevor wir Rokos Basilisk fürchten müssen, sollten wir uns davor fürchten und darauf hoffen, dass der Mensch sein Bewusstsein erlangt.
