Ich selbst habe glücklicherweise die direkte Erfahrung mit Kokain (oder Speed) nie gemacht – meine Erfahrungen beschränken sich nur auf Erlebnisse, bei denen Freunde gezogen haben, und Gespräche mit Freunden über deren eigene Erfahrungen mit Kokain.
Immer wenn ich meine Freunde beim Koksen erlebt habe, viel mir auf, wie aus einem Job in einer Einstiegsposition gedanklich schon die Herrschaft über ein Imperium wurde. Und während die Schwänze immer länger wurden, konnte man fast dabei zusehen, wie auch in den Gesichtern und der Mimik eine Dunkelheit aufzog – was bei genauer Betrachtung ein Ausdruck dessen war, wie das Ego jegliche menschlichen Züge auffraß und einen Lebensstil bestärkte, den nur ein verblendeter Verstand durchzuhalten vermag.
Ein Hinweis also: Besser nicht in gesprächiger Runde kiffen, wenn man mit Koksern abhängt. Das verträgt sich anscheinend nicht sonderlich gut.
Spannend war auch ein Gespräch mit einem guten Freund zu meinen WG-Zeiten, als wir eines Abends gemütlich auf ein Bier auf unserem Balkon (mit einem unverschämt geilen Blick über Frankfurt) standen und er mir von seinem ersten Erlebnis mit Kokain erzählte. Für mich war es damals Abschreckung genug zu sehen, wie er voll Sehnsucht in die Nacht starrte und sagte, dass das erste mal Koksen sofort den Wunsch in ihm geweckt hatte, die Droge in seinen Alltag zu integrieren.
Entsprechend würde ich persönlich davon abraten, Kokain und andere derartige Drogen zu konsumieren. Die Frage ist schließlich, wer hier wen konsumiert. Doch jedem sei gegönnt, was er gerne tut – letztendlich ist es wie mit allen Dingen und ein bisschen Sündigen bringt einen ja nicht gleich in die Hölle.
Mein Tipp wäre nur, jede Entscheidung im vollen Bewusstsein der Konsequenzen und ohne Schuldgefühle zu treffen. Sollte dies nicht möglich sein, hilft vielleicht ein Umdenken (oder ein noch größerer Exzess bis hin zur Krise?).
Ps.: Dass Kokain bei Frauen anders wirkt und es vielmehr ihre verletzliche Seite hervorlockt, wurde mir bisher nur einmal erzählt. Doch ob das so stimmt, darf jeder für sich beurteilen – ich persönlich kann dazu wenig sagen.
