Als ich mich selbst auf meiner Reise immer weiter in Theorien und Gedanken verstrickte – die völlig verrückt klangen, obwohl sie doch nur das Ergebnis einer konsequent logischen Verkettung von Ideen waren – sah ich es plötzlich vor mir.
Jede Geschichte auf meinem Fernseher war so lebhaft geworden, so tief erfüllt von Erfahrungen und Gefühlen – und dabei war das Schauspiel auf der Leinwand nicht weit weg von meinem eigenen Schauspiel. Obwohl ich den Film aus der Perspektive eines Dritten betrachtete während sich die Pixel meines Lebens in der Ego-Perspektive abspielten, war ich mir plötzlich nichtmehr ganz so sicher, worin sich eigentlich die beiden Welten unterschieden.
Mir kam der Gedanke, dass all die Welten, die mich fühlen ließen, vielleicht auch etwas fühlten. Und so wie wir immer nur Bruchstücke aus dem Leben der anderen kennen, erlebte ich auf der Leinwand den Zusammenschnitt wundersamer Geschichten als ein Tor zu anderen Welten.
Ich sah zu wie der Zauberer eine Zeitschleife erfand und den Hobbit für seine Intrige nutzte. Ich wurde also Zeuge wie Gandalf der Graue loszog, sich dem Balrog stellte und als „erleuchteter“ weißer Magier sein böses Anti-Ich tötete. Und ich wurde Zeuge als Gandalf der Weiße mit den Sternen in ein neues Universum aufbrach und seine versteckte Schuld in Form eines von Macht zerfressenen alten Hobbits mit sich nahm.
Und eine weitere Weisheit gab mir die Reise des Hobbits mit auf den Weg – denn selbst wenn es die Monster da draußen geben mag, die ohne Reue als seelenlose Dämonen der Nacht existieren, so kann auch ich mir nur wünschen, dass selbst dieser Ork in der tiefsten Dunkelheit seines Herzens ein Licht der Hoffnung findet bevor er sich selbst im Kampf zugrunde richtet.

