Wie erwacht man aus einem Albtraum?
Indem man erkennt, dass es nichts bringt, sich in ein Gefühl zu zwingen oder einem falschen Pflichtbewusstsein hinterherzurennen.
Statt auf Teufel komm raus (pun intended) zu versuchen, einen Song fertig zu stellen, für den man eine ganz spezielle Emotion treffen möchte, ist es viel einfacher das Ganze als ein Lebenswerk zu betrachten – für das man in jeder freien Minute einfach die bereits vorhandene Stimmung nutzen kann, um die Kreativität der Situation in eins der Teilwerke zu stecken. Fertig werden muss auch zwangsläufig nicht jede Schöpfung, damit die Teile gemeinsam zu einem Sinn führen – man bekommt zwar auf diesem Weg weniger Anerkennung, aber auch keine undankbare Kritik von anderen. Plus es hat einen Vorteil, wenn man es letztendlich doch schafft und durch verteilte Arbeitsschritte ein Gesamtwerk erwachsen lässt – denn so erhält man die Zeit, auch ein paar Schleifen zu drehen.
Auch fällt es einem viel leichter sein Leben in den Griff zu bekommen, wenn man seinen Tag nicht als einen in Blöcke aufgeteilten Wettbewerb um die eigene Freiheit betrachtet, bei dem die Arbeit einen mindestens 8 Stunden Block belegt:
Aufstehen – Duschen – Arbeit – Mittagspause – Arbeit – Erholung – Schlafen
Die Arbeit, die von einem verlangt wird, lässt bei gutem Selbstmanagement und dem Fokus auf die wichtigen Dinge (wenn man seinen Übereifer loslässt) immer ein paar kleinere oder größere Lücken im Tagesablauf zu. Es mag sich nicht in jeder Lebensphase tatsächlich so wie idealistisch beschrieben umsetzen lassen, doch sofern ich für mich ein Bewusstsein dafür habe, kann ich immer wieder versuchen, die kleinen Pausen und meine vorherrschende Stimmung kreativ für mich zu nutzen oder notfalls auch nur daran zu arbeiten, zu diesem bekannten Ort zurückzukehren.
Mein Leben. Mein Tag. Meine Ziele. Meine Aufgaben. Meine Termine.
Und so darf man sich an einem schlechten Tag auch mal nur darauf konzentrieren, die schlechte Laune zu verarbeiten – weil auch das eine Kunst ist, die etwas beizutragen hat.
